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"Jahre zwischen Liebe und Zorn" Ganz dem maroden Charme jenes kleinen Landes geschuldet, das eher unfreiwillig musikalische Größen wie Ernst Busch, Frank Schöbel, Renft oder Nina Hagen hervorbrachte, kann man die "Jahre zwischen Liebe und Zorn" diesmal inmitten der abblätternden Öl-Anstriche des alten Schlosses Hohenschönhausen nacherleben oder – je nach Alter und Herkunft – überhaupt erst kennenlernen. Der Ausstellungsort ergibt Sinn, bemüht sich der gastgebende "Schloss e.V." doch ebenso wie "Sechzig-Vierzig" um den Erhalt und die Vergegenwärtigung deutschen Kulturerbes, zu dem die musikalische Historie des "Ausnahmestaates" DDR fraglos zählt, weil sie während der vierzig Jahre seines Bestehens immer wieder auch ein Politikum darstellte. Neben Zeittafeln, Plakaten, Fotos und Dokumenten einstmals kulturpolitischer Brisanz, anhand derer sich die musikgeschichtliche Entwicklung von 1945 bis zur Wende verfolgen lässt, ist ein Dokumentarfilm-Abend am 10.06.04 vorgesehen. Wer sich etwas leichtfüßiger amüsieren möchte, dem sei ein weiterer Abend am 24.06.04 mit themenbezogenen Spielfilmen empfohlen.
Termine: Wir freuen uns auf Ihr Kommen und geben auch außerhalb der Ausstellung gern Auskünfte zum Thema. |
![]() JAZZ auf AMIGA Die nunmmehr vorliegende Discographie von Mathias Brüll schließt eine Lücke in der Dokumentation der Jazzmusik in Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. mehr.... |
![]() ENTARTETE JUGEND Jugend- und Subkultur in Zeiten der Diktatur Die DDR war weder Musical noch Kabarett! Sie war es nicht für all jene Jugendlichen, die versuchten, sich der Kollektivierung des Individuums durch den Staat zu entziehen. Die Neue Deutsche Welle an Verfilmungen von Mikromanen wie "Helden wie wir" oder "Sonnenallee" und die Shows der Ostalgiegewinnler verdrängen die DDR-Subkultur schon deshalb, da sie bereits in der Zeit ihres Bestehens aus dem öffentlichen Bewußtsein der DDR-Bürger verbannt wurde. Anders als die Jugendkulturen in der ehemaligen Bundesrepublik Deutschland, die längst vom Underground an die Oberfläche eines breiten und öffentlichen Interesses befördert wurden, blieben die DDR-Jugendkulturen bisher von diesem Prozeß ausgeschlossen und somit Subkultur. mehr... |
Sechzig-Vierzig e.V. im TV Freitag, den 03.10.2003 13.30 - 14.05 Uhr im ZDF Feeling Ost - Rocklegenden on Tour "Ostrock ist irgendwie, sich seine Eltern beim Sex vorzustellen", so steht's auf einer Ostband-Homepage. Der Ostrock ist quicklebendig und gleichzeitig Geschichte und Lebensgefühl. Die Tour-Listen der Rocklegenden sind lang - der Ostrock füllt zwischen Rügen und Chemnitz wieder die Säle. Und es kommen nicht nur die alten Fans - es kommen auch zunehmend die Jüngeren. Die bekanntesten Bands, die Puhdys, City oder Karat, haben die Wende überstanden. Sie geben auch im Westen Konzerte, manchmal gemeinsam. Doch "zuhause" sind die wahren und treuesten Fans. Dabei heißt es, früher hätten die Jungen in der DDR lieber die Musik aus dem Westen hören wollen und seien oft von der Tanzfläche geflohen, wenn die Schallplattenunterhalter - so der offizielle Name der DJs im Osten - Songs wie "Alt wie ein Baum" auflegten. Die waren aber vom Regime dazu verpflichtet. Eine strenge Quotenregelung schrieb bei öffentlichen Tanzveranstaltungen 60 Prozent der Titel aus dem Osten vor. "Sechzig-vierzig" nennt sich heute ein Verein, den Peter Thinius gegründet hat. Der 49-Jährige war selbst einmal Schallplattenunterhalter, hat 4000 "Scheiben" aus alten Zeiten und so manche Reliquie gesammelt. Alles wirkt wie aus einer anderen Welt, der DDR eben. Mit seinen Mitstreitern, alten Fans und jungen Musikwissenschaftlern, veranstaltet Thinius Ausstellungen, und er will noch mehr: ein DDR-Rock-Pop-Museum gründen. "Der Bedarf", sagt Thinius, "ist da". Ostrock-Parties laufen in den Clubs oder Open-Air. "Feeling Ost" schwingt mit, wenn die Zwanzigjährigen sich die alten Songs antun. "Kult", so antworten sie, wenn man nachfragt, was ihr Interesse an den Hits aus DDR-Zeiten ausmacht. Manche Jungendliche kommen zum Rock-Konzert sogar gemeinsam mit ihren Eltern. Und wenn die dann "Am Fenster" von City wieder neu hören, und Paul wieder zu Paula geht und der Drachen steigt, dann ist die Erinnerung wieder da, an die eigene Jugend. Und dazu gehörte nun mal der Rock, made in GDR. Unterwegs mit den Puhdys und City - dieser Film zeigt, wie und wo diese Musikszene wieder blüht und erinnert an die Geschichte des Ostrocks, als Honecker 1973 zu den Weltfestspielen der Jugend ein Stück Hoffnung auf eine weltoffene, liberale Gesellschaft zuließ und die Musikszene der DDR förmlich explodierte. Die Hoffnung trog, aber der Soundtrack blieb und trägt heute zu etwas Neuem bei: einem eigenen Lebensgefühl im Osten. Bei denen, die sich an die Musik erinnern, und bei denen, die sie heute entdecken. |
Neues Urheberrecht |
Der Verein "Sechzig-Vierzig e.V." stellt aus |
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Der Verein "Sechzig-Vierzig e.V." stellt aus |
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![]() einmalige Tour; im Januar und Februar 2004 mehr... oder noch mehr ... |